Acht Workshops in zwei Tagen: Großer Respekt-Coaches-Auftakt in Aachen

Drei Personen strecken sich ihre mit Boxhandschuhen bedeckten Hände entgegen.
Im Anti-Gewalt-Training übten sich die Schülerinnen und Schüler durch Boxeinheiten und praktische Verteidigungstechniken in Selbstverteidigung.© JMD Aachen / Servicebüro Jugendmigrationsdienste

Im Anti-Gewalt-Training übten sich die Schülerinnen und Schüler durch Boxeinheiten und praktische Verteidigungstechniken in Selbstverteidigung.

Das Bundesprogramm Respekt Coaches möchte Jugendlichen die Werte einer demokratischen und offenen Gesellschaft vermitteln und ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber menschenfeindlichen Ideologien stärken. Die Jugendmigrationsdienste setzen das Programm an Schulen in ganz Deutschland gemeinsam mit den Partnern der politischen Bildung und den Trägern der Extremismusprävention um. Trotz Corona nehmen in der Region Aachen im laufenden Schuljahr bereits 13 Schulklassen an dem Programm teil, weitere sechs kommen im Laufe des aktuellen Schuljahres dazu.

Mit dem Geschwister-Scholl-Gymnasium besteht seit Anfang Juli eine neue Kooperation. Nun fand vor den Herbstferien für die Stufen sieben und acht eine zweitägige Auftaktveranstaltung statt, bei der die Schülerinnen und Schüler an jeweils zwei spannenden Workshops teilnehmen konnten.

Vom Anti-Gewalt-Training bis zum Zivilcourage-Workshop

In „FairRappt“ lernten die Teilnehmenden den Ursprung und die Bedeutung von Rap und Hip-Hop kennen sowie den Bezug zu Rassismus und Diskriminierung als gesellschaftliches Phänomen. Anschließend überlegten sie sich Themen für ihre eigenen Texte, die in einer Schreibwerkstatt konkretisiert wurden. An Soundstationen untermauerten die Jugendlichen ihre Texte mit Sounds und Beats und rappten sie sich schließlich gegenseitig vor.

Andere prüften ihren Mut in Workshops zu Zivilcourage und Sozialkompetenz, in denen beispielsweise Thematiken innerhalb der Klasse situativ aufgegriffen, besprochen und bearbeitet wurden. Dabei kamen Kooperationsübungen, Rollenspiele und Reflexionsrunden zum Einsatz. Beim Anti-Gewalt-TrainingChill mal“ wurden die Schülerinnen und Schüler noch aktiver und übten sich unter anderem in sportlicher Selbstverteidigung.

Neben dem lebensweltnahen Medienkompetenztraining „Life Hacks“, in dem die Jugendlichen ihre Social-Media-Nutzung reflektierten und Themen wie Fake News und Hate Speech bearbeiteten, gab es auch eines der zurzeit beliebten Escape Games. Im Workshop „Escape – kein Raum für Radikal“ sollten die Schülerinnen und Schüler erkennen, wie schnell es passieren kann, dass junge Menschen von einer Ideologie überzeugt werden und sich radikalisieren. Die Aufgabe im Game war es zu verhindern, dass die Hauptfigur den Schritt in eine Extremismus-Gruppe macht. Begleitet wurde der Workshop von intensiver Reflektion des Escape Games und Gesprächsrunden zum Thema Demokratieverständnis.

 

Pinwand mit beschriebenen Zetteln
Auf einer großen Leinwand gaben die Teilnehmenden Feedback zu den Projekttagen.© JMD Aachen / Servicebüro Jugendmigrationsdienste

Positives Feedback zu abwechslungsreichen Tagen

Aufgrund der Corona-Situation blieben die Schülerinnen und Schüler während der Workshops jeweils im Klassenverband und trugen, ebenso wie die Workshopleiterinnen und -leiter, durchgehend einen Mund-Nasen-Schutz. „Das hat sehr gut geklappt. Die Schülerinnen und Schüler sind mittlerweile schon daran gewöhnt und verstehen die Maßnahmen“, meint Respekt Coach Isabell Cremer vom Jugendmigrationsdienst Aachen der Caritas, die die Projekttage organisierte.

Nach den Workshops gaben die Schülerinnen und Schüler auf einer großen Leinwand ihr Feedback zu den Projekttagen. Dieses war durchweg positiv, die Teilnehmenden berichteten von zwei abwechslungsreichen Projekttagen. Rückmeldungen wie „Ich habe viel Neues gelernt, was den Umgang mit Social Media angeht“ und „Es war schön, mit der Klasse zusammen Aufgaben und Übungen zu lösen“ haben Isabell Cremer erreicht. Auf der Leinwand wurden zudem weitere Gedanken sowie Lieblingsthemen aus den Workshops notiert. Sie bleibt als Erinnerung in der Geschwister-Scholl-Schule stehen. Insgesamt haben 134 Schülerinnen und Schüler an den Projekttagen teilgenommen.

Im November geht es bereits weiter mit dem Respekt-Coaches-Programm. Dann findet für die Jugendlichen aller siebten Klassen des Gymnasiums ein Training statt, in dem noch einmal gezielt die Sozialkompetenz im Fokus steht. Die Schülerinnen und Schüler einer achten Klasse dürfen sich auf eine Workshop-Reihe zum Thema Social Media freuen.

Text: JMD Aachen / Servicebüro Jugendmigrationsdienste