JUGEND STÄRKEN im Quartier – Bilanz nach 7,5 Jahren Programmlaufzeit

Logo: JUGEND STÄRKEN im Quartier
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Teilnehmendenzahlen übertreffen die Erwartungen

Der finale Monitoringbericht des Modellprogramms JUGEND STÄRKEN im Quartier zeigt, dass zwischen 2015 und Juni 2022 insgesamt 99.378 junge Menschen an den Projekten in 178 Kommunen teilnahmen. Diese Zahl übertrifft das im Operationellen Programm des Bundes für den ESF festgelegte Ziel um mehr als 7.000 Teilnehmende.

Nach der Projektteilnahme haben 59 % der Teilnehmenden einen Arbeitsplatz gefunden, gingen zur Schule oder absolvierten eine Berufsausbildung. Maßgeblich verbessert hat sich die Ausgangslage der jungen Menschen durch die Projektteilnahme sogar in rund 65 % der Fälle.

Die Auswertung der Teilnehmendenstatistik zeigt zudem, dass der überwiegende Teil der Teilnehmenden männlich (59,3 %) war und 37 % der Teilnehmenden einen Migrationshintergrund hatten. Diese Zusammensetzung der Teilnehmenden spiegelt die Bedarfe am Übergang von der Schule in den Beruf gut wider: Junge Männer verlassen die Schule bspw. häufiger ohne Hauptschulabschluss, junge Menschen mit Migrationshintergrund verfügen über geringere Chancen eine Ausbildung aufzunehmen. In den Kommunen, die einen Zuschuss aus dem Bundeshaushalt für die Arbeit mit Neuzugewanderten (2015 – 2018) bzw. neuzugewanderten jungen Frauen (2019 -2022) erhielten, nahmen sogar überwiegend junge Menschen mit Migrationshintergrund an den Projekten teil.

Problemlagen der jungen Menschen

14 % der Teilnehmenden suchten die Projekte auf, um schulabsentes Verhalten zu überwinden und damit einhergehende Probleme zu bearbeiten. Von diesen Jugendlichen besuchten nach der Projektteilnahme 68% wieder die Schule, weitere 16% konnten in andere Angebote bspw. Schulersatzangebote vermittelt werden. Der Großteil der jungen Menschen wurde in den Projekten jedoch darin unterstützt, sonstige individuelle Schwierigkeiten beim Übergang von der Schule in den Beruf zu überwinden.

Case Management – der mehrheitlich genutzte Programmbaustein

Über 59.500 Teilnehmende wurden in den Projekten langfristig und individuell begleitet. Das Case Management war damit der am häufigsten genutzte und zentrale Projektbaustein. 29 % der Teilnahmen entfielen auf den Baustein Beratung/Clearing. In den Mikroprojekten, den sozialraumorientierten Projekten, wurden rund 26.000 Teilnahmen registriert. Mit 14 % aller Teilnahmen war die aufsuchende Jugendsozialarbeit der am wenigsten genutzte Projektbaustein.
Insgesamt überwogen die längerfristigen Begleitungen die kurzfristigen - der Anteil der Teilnehmenden mit einer Teilnahmedauer von bis zu sechs Monate liegt bei 45 %; der Anteil der derjenigen, die 7 bis 24 Monate in den Projekten begleitet wurden, lag bei 55 %.

Erstes ressortübergreifendes ESF-Bundesprogramm

Mit "JUGEND STÄRKEN im Quartier" bündelten das Bundesjugendministerium (BMFSFJ) und das Bundesbauministerium (BMWSB) erstmals Mittel des ESF in einem gemeinsamen Programm. Nach siebeneinhalb jähriger Laufzeit endete "JUGEND STÄRKEN im Quartier" zum 30. Juni 2022. Aus dem ESF flossen rund 164 Millionen Euro in die Projekte ein. Der Bund steuerte 8 Millionen Euro bei.