Begleitung junger Menschen rund ums Thema „Wohnen“. Themenwerkstatt zum ESF Plus-Programm „JUGEND STÄRKEN: Brücken in die Eigenständigkeit“

Eine Gruppe von Frauen und Männer schaut auf eine Leinwand
Die Teilnehmenden hören dem Fachvortrag zur Mitverantwortung der Jugendhilfe bei der Überwindung von Wohnungslosigkeit zu.© Servicestelle JUGEND STÄRKEN, BAFzA

Auf Einladung der Stadt Dortmund fand am 5. Dezember 2023 die erste Themenwerkstatt im ESF Plus-Programm „JUGEND STÄRKEN: Brücken in die Eigenständigkeit (JUST BEst)“ im Kongresszentrum Dortmund statt. Rund 60 Mitarbeitende aus den JUST BEst-Vorhaben nahmen an der Veranstaltung zum Thema „Wohnen“ teil. Nach der Begrüßung durch die Dortmunder Jugendamtsleiterin, Dr. Annette Frenzke-Kulbach, erwarteten die Teilnehmenden Fachvorträge mit anschaulichen Fall- und Praxisbeispielen und Workshops.

Wie sieht Wohnungsnot bei jungen Menschen aus?

Am Vormittag gab der Vortrag von Dr. Jan Finzi „Wohnungsnot junger Menschen“ den Teilnehmenden einen Überblick zu verschiedenen Aspekten bspw. der Stigmatisierung von Wohnungsnot sowie zu geschlechterspezifischen Ausprägungen von Wohnungsnot. Zudem wurden den Teilnehmenden die Ursachen, Lebenslagen sowie Bedürfnisse von jungen, von Wohnungslosigkeit bedrohten bzw. betroffenen Menschen nähergebracht. Ausgehend von dieser Analyse wurde gefragt, welche Strukturen und Haltungen benötigt werden, um diese jungen Menschen anzusprechen. Das Anbringen von Fallbeispielen, um das theoretische Wissen anschaulicher zu machen sowie die angeregte Diskussion rundeten die Thematik ab.

Mitverantwortung der Jugendhilfe

Am Nachmittag folgte der Vortrag von Katharina Brüchmann mit dem Thema „Nicht Schnittstelle, sondern Mitverantwortung – Wohnungslosigkeit junger Menschen gemeinsam verhindern“. Im Vortrag wurde der Fokus auf die Rolle der Jugendhilfe bei der Bewältigung von Wohnungslosigkeit gelegt und die Relevanz von Kooperationen von Trägern und Rechtskreisen sowie die Beteiligung der Betroffenen betont. Der Vortrag ermöglichte die Perspektive auf Handlungsanforderungen an die Kinder- und Jugendhilfe auszuweiten.

Projekte zur Unterstützung von jungen wohnungslosen Menschen gestalten

Zwischen den fachlichen Vorträgen wurden in vier interaktiven Workshoprunden folgende Aspekte vertieft: Das Thema Wohnen aus der Perspektive von Care Leaver*innen; Schaffung und Bereitstellung von Wohnraum; Kooperation mit Akteuren des kommunalen Wohnungsmarktes und Begleitung in eigenen Wohnraum am Beispiel vom Projekt Social B&B (GANGWAY e. V.). In den Workshops brachten die Anwesenden aus dem ganzen Bundesgebiet ihre Erfahrungen und Expertisen ein. Besonders eindrucksvoll waren die Einblicke des Care Leaver Netzwerks Dortmund, in den Peer-to-Peer-Beratungsansatz zur Unterstützung junger CareLeaver*innen. Einig waren sich die Teilnehmenden darüber, dass zur Vermeidung von Wohnungslosigkeit Kooperationen gestärkt werden müssen und die Angebotsstruktur divers und zielgruppenorientiert sein muss.

JUGEND STÄRKEN: Brücken in die Eigenständigkeit

Von Mitte 2022 bis 2027 unterstützt das Programm „JUGEND STÄRKEN: Brücken in die Eigenständigkeit“ Kommunen dabei, Angebote für Jugendliche und junge Erwachsene an der Schwelle zur Selbstständigkeit mit besonderem Unterstützungsbedarf zu initiieren. Die örtliche Jugendhilfe steuert und koordiniert das Vorhaben. Sie arbeitet rechtskreisübergreifend mit freien Jugendhilfeträgern, Jobcentern, Agenturen für Arbeit und weiteren Kooperationspartnern zusammen.