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Jugendliche zweier Magdeburger Schulen nahmen im Rahmen des Programms Respekt Coaches an einer Gedenkstättenfahrt nach Brandenburg an der Havel teil. In Führungen und intensiven Workshops setzten sie sich mit den Verbrechen des Nationalsozialismus auseinander. Die Erlebnisse hinterließen bleibende Eindrücke – und ein gestärktes Bewusstsein für Verantwortung.
Erstmalig organisierten die Respekt Coaches des Jugendmigrationsdienstes (JMD) Magdeburg (AWO Kreisverband Magdeburg e. V.) eine schulübergreifende Gedenkstättenfahrt. 34 Neuntklässler*innen der Gemeinschaftsschule Gottfried Wilhelm Leibniz und der Integrierten Gesamtschule (IGS) Regine Hildebrandt nahmen daran teil, um sich außerhalb des Schulunterrichts mit der Geschichte des Nationalsozialismus auseinanderzusetzen. Die beiden Respekt Coaches Victoria Blanke und Pia Fischer, drei Schulsozialarbeiter*innen sowie eine pädagogische Mitarbeiterin begleiteten die jungen Menschen.
Tag 1: Kennenlernen und Einstieg ins Thema
Von Magdeburg ging es zunächst zur Jugendherberge nahe der Stadt Brandenburg an der Havel. Dort stellten die Respekt Coaches die Abläufe der folgenden Tage vor und besprachen gemeinsame Regeln mit den Schüler*innen: Die Verständigung über ein respektvolles Miteinander bildete die Grundlage für die folgenden Tage. Ein Kennenlernspiel sorgte dafür, dass sich die jungen Menschen der beiden Schulen schnell miteinander vertraut machten, bevor ein zentrales Thema der Fahrt in den Fokus rückte: Mit einem sogenannten Privilege Walk begannen die Jugendlichen, sich mit der Lebensrealität von Menschen mit Behinderungen auseinanderzusetzen, und sprachen über den Begriff Euthanasie.
Die meisten Jugendlichen wussten nicht, dass im Nationalsozialismus neben Jüd*innen auch psychisch erkrankte Menschen und Menschen mit Behinderung systematisch ermordet wurden. „Das war, glaube ich, der größte Aha-Moment. Da waren die Schüler*innen sprachlos“, erzählt Respekt Coach Pia Fischer. „Schockiert“ waren sie zudem darüber, dass der Begriff „asozial“ problematisch ist, da er von den Nazis verwendet wurde, um Menschen als minderwertig einzustufen.
Nach diesem intensiven Start kamen die Schüler*innen am Abend bei einem Lagerfeuer zusammen und hatten die Möglichkeit, bei einer entspannten Atmosphäre ihre Gedanken auszutauschen.
Tag 2: Auseinandersetzung mit bestürzenden Schicksalen
Am zweiten Tag besuchte die Gruppe die Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie-Morde. Brandenburg an der Havel war eine von sechs zentralen Euthanasie-Tötungsanstalten, in denen im Rahmen der sogenannten „Aktion T4“ Morde an Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen begangen wurden. Nach einer Führung durch die Ausstellung und das Gelände bearbeiteten die Jugendlichen in Kleingruppen verschiedene Themen anhand von Originaldokumenten wie z. B. Patient*innenakten sowie Biografien von Opfern und Täter*innen.
„Die Offenheit und das Interesse der Schüler*innen waren beeindruckend“, so Pia Fischer. „Viele äußerten sich schockiert über die Gräueltaten der Vergangenheit und die Motive der Täter*innen, welche vor allem in den beruflichen und politischen Aufstiegschancen lagen. Viele zeigten auch ein starkes Bedürfnis, mehr über die Schicksale der Betroffenen und deren Angehörigen zu erfahren.“
Tag 3: Ein Besuch, der nachwirkt
Am dritten Tag stand die Gedenkstätte Zuchthaus in Brandenburg-Görden auf dem Programm. In der heutigen JVA, wo einst politische Gegner*innen des NS-Regimes hingerichtet wurden, erhielten die Schüler*innen weitere Eindrücke über die beklemmende Geschichte. Die Führungen durch die Ausstellung und der Besuch des ehemaligen Hinrichtungsraums lösten intensive Diskussionen aus – über Empathie, Verantwortung und die Bedeutung der Erinnerung für unsere Gesellschaft. Einzelne Schüler*innen suchten gezielt das Gespräch mit den Respekt Coaches, um ihre Eindrücke zu teilen oder ihr Unverständnis auszudrücken.
Und auch „die Feedback-Runden am Ende jedes Tages waren geprägt von emotionalen Rückmeldungen“, berichtet Pia Fischer. Die Schüler*innen erzählten von neuen Perspektiven und „viele betonten, wie wichtig es sei, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen, um aus ihr zu lernen und Ungerechtigkeiten in der heutigen Zeit zu erkennen.“
Ein bleibender Eindruck – und ein Blick in die Zukunft
Die Gedenkstättenfahrt habe nicht nur das Bewusstsein für die Bedeutung der Erinnerungskultur erhöht, sondern gleichzeitig die Gemeinschaft zwischen den Schüler*innen gestärkt, so Pia Fischer. Auch konnten Vorbehalte und Vorurteile zwischen der Gemeinschafts- und Gesamtschule abgebaut werden. „Deshalb sollen in Zukunft regelmäßig schulübergreifende Gedenkstättenfahrten stattfinden. Die Organisation der Fahrt im Schuljahr 2025/2026 ist bereits in vollem Gange.“
Ein Beitrag von: JMD Magdeburg / Servicebüro Jugendmigrationsdienste