Stärkt die Klassengemeinschaft nachhaltig: Respekt-Coaches-AG in Worms

Eine große Gruppe von Schülern steht auf einer Wiese auf einem großen Tuch.
Die Übung „Fliegender Teppich“ förderte Teamwork und Kommunikation. © Servicebüro Jugendmigrationsdienste

Im Rahmen des JMD-Programms Respekt Coaches werden an Schulen Gruppenangebote durchgeführt, die Schüler*innen stärken und für ein respektvolles Miteinander sensibilisieren. In Worms wurde dies unter anderem durch die AG „Sozialer Zusammenhalt“ an der Karmeliter-Schule erfolgreich umgesetzt. Respekt Coach Ruben Eichberger bot den Jugendlichen damit regelmäßig Raum für Reflexion und spielerisches Lernen und die Möglichkeit, gemeinsam ein positives Klassenklima zu etablieren.

Viele Jugendliche mit Herausforderungen konfrontiert

Zu Beginn standen die Jugendlichen der 7. Hauptschulklasse vor vielfältigen Herausforderungen: Konflikte im Miteinander, belastende Erfahrungen und schulische Schwierigkeiten prägten den Alltag. „Mit wenigen war regulärer Unterricht auf Hauptschulniveau möglich.“, so Ruben Eichberger. Umso wichtiger war die AG, die den 13- bis 16-Jährigen wöchentlich einen festen Rahmen bot, um Themen zu bearbeiten.

Im Mittelpunkt der AG-Treffen standen Fragen wie: Wer bin ich? Was will ich? In welchen sozialen Umfeldern bewege ich mich und was ist meine Rolle? Wie kann ich mich und mein Umfeld positiv gestalten? Welche Vorteile bringt eine aktive Haltung?

Miteinander lernen: Kommunikation und Zusammenhalt üben

Dafür wurden beispielsweise Kooperationsspiele und -übungen durchgeführt, die den jungen Menschen zeigten, „dass man nur zusammen Erfolg haben kann und jede*r Einzelne für die Gruppe sein Bestes geben muss.“, berichtet der Respekt Coach.

Bei Teambuilding-Methoden übten sich die jungen Menschen in Kommunikation und einem achtsamen und geduldigen Umgang miteinander. Außerdem wurden alltägliche Szenen dargestellt und bewertet. Für die Teilnehmenden bedeutete das: Absprachen treffen, gemeinsam umsetzen, Kritik ertragen, konstruktives Feedback geben. Aber auch gegenseitiges Vorstellen im Sinne einer „warmen Dusche“ stand auf dem Plan. „Sowas tut den Kids unwahrscheinlich gut!“

Spürbare Veränderungen im Klassenalltag

Mit der Zeit zeigte sich, wie wertvoll die kontinuierliche Arbeit war: Schüler*innen gingen nicht nur respektvoller miteinander um. Sie „wurden ruhiger, verstanden sich besser innerhalb der Klasse und interessierten sich mehr für ihre Umwelt“, erzählt Eichberger. „Zudem brachten sie sich verstärkt aktiv in die Gespräche und Übungen ein und motivierten sich gegenseitig.“ 

Eine Gruppe von Schülern versucht mit Fäden einen Turm aus Holzklötzen zu bauen.
Um Holzklötze möglichst präzise zu einem Turm zu bauen, war bei dieser Übung Kooperation gefragt! © Servicebüro Jugendmigrationsdienste

Gerade die Langfristigkeit des Angebots macht hier den Unterschied: Positive Entwicklungen entstehen meist nicht von heute auf morgen, sondern durch den regelmäßigen Austausch und die beharrliche Arbeit über viele Wochen hinweg. So konnten durch das AG-Format Vertrauen aufgebaut, Stärken sichtbar gemacht und Strategien für den Umgang mit Konflikten entwickelt werden.

Ruben Eichberger – „bester Mann“, wie er von den Schüler*innen mittlerweile mit einem Augenzwinkern genannt wird – hat einen guten Draht zu den jungen Menschen aufgebaut. Auch die enge Zusammenarbeit mit dem Klassenlehrer war ein wichtiger Faktor für den Erfolg der AG. Bei der Planung und Umsetzung war er stark eingebunden und übernahm einzelne Elemente in seinen Unterricht.

Wirkung über den Klassenraum hinaus

Einige Schüler*innen zeigten zum Ende des Schuljahres so deutliche Fortschritte, dass sogar ein Wechsel in eine Realschulklasse erwogen wurde. Insgesamt wurde die Klassengemeinschaft stabiler, und die Jugendlichen lernten, Verantwortung für sich selbst und ihr Umfeld zu übernehmen.

Die AG „Sozialer Zusammenhalt“ verdeutlicht, wie wirksam langfristige Formate im Rahmen des Programms Respekt Coaches sind: Sie schaffen Räume für kontinuierliches Lernen und tragen dazu bei, dass demokratische Werte und soziale Kompetenzen nachhaltig verankert werden.

Vor den Sommerferien wurde deshalb bereits eine weitere Begleitung im Schuljahr 2025/26 angedacht. Ruben Eichberger jedenfalls ist motiviert, noch mehr junge Menschen an seiner Kooperationsschule langfristig zu unterstützen.

Ein Beitrag von: Servicebüro Jugendmigrationsdienste