Der Bericht "Programmspezifische Auswertungen 2024 – JUGEND STÄRKEN: Brücken in die Eigenständigkeit" zeigt bisherige Entwicklungen im Programm und liefert erste Erkenntnisse darüber, welche Wirkungen die Angebote aus den JUST-BEst-Projekten auf die Teilnehmenden haben. Berichtszeitraum ist der 01.08.2022 bis 01.10.2024. Die Auswertung bezieht sich auf 9.807 Fragebögen, die von den Programmteilnehmenden zum Zeitpunkt des Projekteintritts ausgefüllt wurden, sowie weitere 3.800 Fragebögen, die von den Projektmitarbeitenden für Personen ausgefüllt wurden, die ihre Teilnahme im Berichtszeitraum beendet haben.
Demnach ist weniger als ein Drittel der JUST BEst-Teilnehmenden minderjährig (14 bis einschließlich 17 Jahre alt), die meisten sind im Alter von 18 bis einschließlich 26 Jahren. Die Mehrheit der Programmteilnehmenden ist männlich (56 Prozent). 43 Prozent sind weiblich, ein Prozent ist nicht-binär. 22 Prozent der Teilnehmenden mit deutscher Staatsbürgerschaft gaben an, einen Migrationshintergrund zu haben.
Im Hinblick auf den Bildungsstand und den Erwerbsstatus zeigt die Auswertung folgendes Bild: Rund ein Drittel der Teilnehmenden nannte als höchsten Schulabschluss, der bei Projekteintritt bereits vorhanden war, den Hauptschulabschluss. 31 Prozent der Teilnehmenden gaben an, über (noch) keinen Schulabschluss und 84 Prozent über (noch) keine abgeschlossene Berufsausbildung zu verfügen. Beinah jede zweite teilnehmende Person gab an, bei Projekteintritt arbeitslos zu sein. Durch die Teilnahme am Programm konnte laut Angaben der Projektmitarbeitenden für rund zwei Drittel (68 Prozent) der Teilnehmenden die schulische und/oder berufliche Situation im Vergleich zum Zeitpunkt des Projekteintritts verbessert werden.
Neben der sozialen Integration und der Reduzierung von Armutsrisiken zielt das Programm auch auf den Abbau von Hindernissen für ein eigenständiges Leben sowie eine Stabilisierung der Wohnverhältnisse. Für knapp drei Viertel (74 Prozent) der Teilnehmenden wurde die Frage, ob sie nach ihrer Teilnahme ein eigenständiges Leben führen konnten, bejaht. Verbesserungen gab es im Berichtszeitraum auch bei der Wohnsituation der Teilnehmenden, jedoch weniger stark ausgeprägte. Während bei Projekteintritt mindestens 33 Prozent aller Teilnehmenden von Wohnungslosigkeit bedroht oder betroffen waren, konnten die Wohnverhältnisse bis zum Projektaustritt nur für ein Drittel der Betroffenen stabilisiert werden. Dieser im Vergleich zur Verselbständigung geringere Anteil könnte darauf hindeuten, dass es neben der sozialpädagogischen Begleitung auch weiterer Angebote und Unterstützungsleistungen bedarf, damit junge Menschen in prekären Lebenslagen wieder in ein sicheres Zuhause finden.
Die überwiegende Mehrheit (83 Prozent) der Personen, deren Wohnverhältnisse sich bis zum Projektaustritt stabilisiert hatten, wurde in Wohnformen ohne sozialpädagogische Begleitung untergebracht (z.B. eigene Wohnung, Wohngemeinschaft oder Elternhaus). 15 Prozent befanden sich zum Zeitpunkt ihres Projektaustritts in ambulanten oder stationären betreuten Wohnformen und zwei Prozent in Wohnprojekten mit innovativem Konzept (z.B. Housing First). Damit zeigt sich, dass innovative Wohnkonzepte, die mit JUST BEst explizit gefördert werden, bisher nur selten umgesetzt werden.
Den Bericht "Programmspezifische Auswertungen 2024 – JUGEND STÄRKEN: Brücken in die Eigenständigkeit" finden sie hier.
Datenstand für die Auswertung ist Oktober 2024.
JUGEND STÄRKEN: Brücken in die Eigenständigkeit
Von Mitte 2022 bis Ende 2028 unterstützt das Programm „JUGEND STÄRKEN: Brücken in die Eigenständigkeit“ Kommunen dabei, Angebote für Jugendliche und junge Erwachsene zu initiieren, die an der Schwelle zur Selbstständigkeit besonderem Unterstützungsbedarf haben. Die örtliche Jugendhilfe steuert und koordiniert das Vorhaben vor Ort und arbeitet dabei eng mit freien Jugendhilfeträgern, Jobcentern, Agenturen für Arbeit und weiteren Kooperationspartnern zusammen.